Während meiner Arbeit an “Das Geheimnis von Schlabendorf” im 2010 habe ich Holger Miertsch kennegelernt. Der gemeinnützige Verein „Musik und Leben“ e.V. Luckau ist Träger seines Orchesters „grenzenlos“, und unterhält seit 2007 eine sehr enge Partnerschaft zum Musikverein Wschowa (Polen) Hierfür habe ich eine Friedenssinfonie in 4 Sätzen komponierte.
Als Holger Miertsch auf mich zukam, war die Schlacht gegen Napoleons Truppen in Luckau vor 200 Jahren als Anlass für die Sinfonie. So verwende ich musikalische Themen aus Frankreich, Polen, Deutschland und Russland. Es sind jene vier Länder, deren Soldaten damals kämpften.
Aber zwei Daten erinnern in 2014 besonders nachdrücklich daran, dass ein friedliches Europa keineswegs selbstverständlich ist. Zum hundertsten Mal jährte sich im Juni das Attentat von Sarajevo, das Auslöser für den 1. Weltkrieg war. Vor 75 Jahren fielen am 1. September deutsche Truppen in Polen ein und der zweite Weltkrieg begann.
Es ist aus meiner Sicht viel besser, den Frieden zu zelebrieren, statt Krieg zu thematisieren. Besonders gefällt mir an der Idee, dass Jugendliche aus mehrere Ländern zu diesem Thema gemeinsam musizieren. Für heutige Generationen ist es selbstverständlich, in Frieden zu leben.
Mit dieser Friedenssinfonie “Dona nobis pacem” – Schenke uns den Frieden” will “Musik und Leben” dieses wertvolle Gut für alle Völker in den Blickpunkt rücken. “..Kerngedanke ist, Jugendliche aus verschiedenen Nationen zusammen zu führen und daran zu erinnern, dass Frieden das höchste Gut der Menschheit ist“, erläutert Vereinschef Carsten Stengel. Zudem gehe es den Musikern darum, bewusst zu machen, “dass wir die längste Friedens-periode aller Zeiten in Europa haben“, ergänzt Orchesterleiter Holger Miertsch. “Dennoch ist Frieden immer verletzlich. Deshalb muss auch etwas dafür getan werden, damit er weiterhin dauerhaft erhalten bleibt”.
Ich zitiere in der Sinfonie bekannte Musik, die für die Musiker auch eine persönliche Bedeutung hat, zu der sie eine Beziehung haben. Ergänzt wird die Musik mit Erzählungen über Erlebnisse und Erinnerungen von Menschen, die den letzten Krieg noch erlebt haben.
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