Die Zeit vor dem Bergbau
Gaststätte
Die Gaststätte “Zur Deutschen Flotte“ entstand in den Jahren 1905-06 und ist zunächst unter dem Namen “Zur Glocke” eröffnet worden. Doch als Deutschland vor dem I. Weltkrieg eine riesige Flotte aufbaute und es in der Bevölkerung zu einer wahren Flotten-Euphorie kam, änderte Erbauer und Eigentümer Julius Lott den Namen seiner Gaststätte.
Die Gaststätte war lange Zeit der Mittelpunkt des Dorfes. Aus der ganzen Umgebung sind die Jugendlichen zum Tanzen gekommen. Auch die großen Feste wurden immer in dieser Gaststätte gefeiert und viele Leute haben sich dort kennengelernt und später dann geheiratet. Die Tanzveranstaltungen liefen bis zum Schluss, als die Gaststätte Anfang der 1990er Jahre vom Bergbau übernommen und geschlossen wurde. Seitdem steht sie leer.
Scheune
Die Straße von Calau nach Luckau führt mitten durch Schlabendorf. Immer wieder kamen hier Soldaten und Flüchtlinge durch. Zunächst zogen deutsche Truppen von West nach Ost, dann kamen die Flüchtlingsströme aus dem Osten, gefolgt von den russischen Soldaten. Nach Kriegsende wurde der östlich der Oder-Neiße-Linie gelegene Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung gestellt. Damit war die Grenze zwischen Deutschland und Polen verschoben und im Juni 1945 vertrieben die Polen alle Deutschen aus einem Gebietsstreifen von etwa 30 Kilometer Breite unmittelbar östlich der Lausitzer Neiße. So sind viele Flüchtlinge aus Schlesien nach Schlabendorf gekommen und haben hier eine neue Heimat gefunden. Für sie war es besonders schlimm zu hören, dass sie wegen der drohenden Abbaggerung erneut eine neue Heimat suchen müssten.